UNESCO und die Zukunft der Suonen
Die Beliebtheit von Wanderwegen wie der von Torrent Neuf gibt auch Planungen zu weiteren Erschließungen Auftrieb. Der Suonenwanderweg von Torrent Neuf soll weiter ausgebaut werden.
Ein wichtiges Ziel, das im Wallis verfolgt wird, ist die Aufnahme der Suonen in das Weltkulturerbe, wobei sie entweder in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen werden oder durch eine Ausweitung der UNESCO-Region Aletsch-Jungfrau dauerhaften Schutz genießen würden. Denkbar wäre auch ein Zusammenschluss mit anderen trockenen Alpenregionen, wie zum Beispiel in Südtirol, wo es auch Bewässerungssysteme gibt.
Ein Grund für diese Ziele ist nicht nur die Rolle der Suonen als technisch außerordentliches Kulturerbe, sondern auch ihre grundlegende Funktion für das Leben der Menschen. Ohne das Wasser aus den Bergen würden die Felder vertrocknen und eine Viehhaltung wäre gar nicht möglich.
Die Suonen, so haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, spielten für das gesellschaftliche Zusammenleben im Wallis eine tragende Rolle. Sie stehen für den Begriff von Gemeinschaftseigentum. Ganz besonders an der Suone von Torrent Neuf zeigt sich auch die Opferbereitschaft Einzelner beim Dienst für die Gemeinschaft.
Der Blick bei den Bemühungen um die Suonen ist dabei nicht nur in die Vergangenheit gerichtet. Insbesondere in den Alpen sind massive Folgen des Klimawandels zu bemerken. Vor allem die Gletscherschmelze hat in den vergangenen Jahren dramatische Ausmaße angenommen. Zudem häufen sich Hitzewellen und sogar Dürren, wie der extreme Sommer im Jahr 2018 gezeigt hat.
Damit kommt dem Thema Bewässerungssystem in den Alpen eine immense Bedeutung zu. Das Wissen um die historischen Technologien ist dabei nützlich. Zudem kann durch die existierenden Suonen eine stärkere Sensibilität bei den Besuchern für den Wert des Wassers geweckt werden.
Eindrucksvoll dokumentieren Suonen, wie der historische Wasserkanal von Torrent Neuf, das Ringen des Menschen mit der Natur und die Wege, die beschritten wurden, um unter extremen Umständen zu bestehen und dabei auch schonend mit der Umwelt umzugehen.